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Eckpunkte des NAR Abkommens: Eine allgemeine Übersicht

Waage der Gerechtigkeit und Richterhammer mit NAR-Logo

In einem bahnbrechenden Schritt haben sich die National Association of REALTORS® (NAR) und mehrere Kläger auf ein vorläufiges Abkommen von 418 Millionen Dollar geeinigt, welches darauf abzielt, eine Reihe von Klagen bezüglich der traditionellen Struktur der Maklerprovisionen zu lösen. Dieses 108-seitige Abkommen, das Mitte Juli 2024 in Kraft treten soll, hat sowohl das Interesse von Brancheninsidern als auch der breiten Öffentlichkeit in den USA geweckt.

Das Abkommen repräsentiert einen entscheidenden Wandel im Immobiliensektor, einer Branche, die über ein Jahrhundert lang wenig Veränderung in ihren Betriebsnormen gesehen hat. Während einige dies als Schritt hin zu mehr Transparenz und Fairness auf dem Wohnungsmarkt begrüßen, äußern andere Bedenken über sein Potenzial, den Status quo zu stören, ohne greifbare Vorteile für Verbraucher oder Fachleute in der Immobilienbranche zu liefern. Lassen Sie uns in die Grundlagen der Klage, die Gründe für den Vergleich und seine Auswirkungen auf den Markt eintauchen:

 

Warum die rechtliche Herausforderung gegen die NAR?

Im Zentrum des Rechtsstreits standen Praktiken, die von Kritikern als wettbewerbsmindernd und als Verstoß gegen Kartellgesetze angesehen wurden. Zu den Hauptproblemen gehörten:

  • Richtlinien zum Verkauf: Es wurde beanstandet, dass NARs Richtlinien zum Verkauf von Immobilien innovative und nicht-traditionelle Verkaufsmodelle systematisch benachteiligte.
  • Provisionsstrukturen: Das traditionelle Modell, bei dem Verkäufer im Allgemeinen die Provision des Käufermaklers zahlen, wurde kritisiert, weil es angeblich die Provisionsraten künstlich hoch hielt und die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher einschränkte.

NAR hat diese Vorwürfe konsequent zurückgewiesen und seine Praktiken und Richtlinien bis Heute stets verteidigt.

 

Die Entscheidung zur Einstimmung

Mit der Entscheidung dem Abkommen zuzustimmen, versucht NAR dem Anstieg potenziell ähnlicher Klagen in verschiedenen Gerichtsbarkeiten vorzubeugen – ein Szenario, das sowohl kostspielig als auch zeitaufwendig hätte werden können. Diese Entscheidung wurde ohne ein Schuldeingeständnis seitens NAR getroffen, und spiegelt lediglich den Versuch wider, seine Mitglieder vor den finanziellen Auswirkungen einer langwierigen Rechtsstreitigkeit zu schützen. Durch die Überarbeitung mehrerer Richtlinien zur Förderung eines wettbewerbsfähigeren und transparenteren Marktplatzes, insbesondere in Bezug auf Provisionskosten der Makler und Regeln hinsichtlich zum Verkauf angebotenen Immobilienobjekten, bekräftigt die NAR ihr Engagement für seine Mitglieder und die breitere Branche.

 

Auswirkungen auf Käufer und Verkäufer

Das Abkommen führt mehrere bedeutende Änderungen ein.

  • Für Käufer: Käufer müssen eine Käufervereinbarung mit dem Maklerbüro, das sie während der Immobiliensuche und des Kaufs, bzw. Vertragsabschluss vertritt, unterzeichnen. Käufer werden auch für die Zahlung der Provision ihres Immobilienmaklers beim Abschluss der Immobilientransaktion verantwortlich sein. Dies könnte unterm Strich potenziell zu höheren Abschlusskosten führen, falls Käufer die Dienste eines professionellen REALTORS / Maklers während der Immobilientransaktion in Florida beibehalten möchten.
  • Für Verkäufer: Verkäufer könnten eine Änderung in der Struktur der Vergütungsanreize sehen, was möglicherweise beeinflusst, wie sie ihre Immobilie zum Kauf anbieten. Verkäufer sind nicht mehr verpflichtet, eine Maklerprovision anzubieten, um ihre Immobilie im MLS aufzuführen. Es sollte jedoch beachtet werden, dass Verkäufer auch unter den vorherigen NAR-Regeln nie verpflichtet waren, eine erhebliche Vergütung anzubieten, um ihre Immobilie im MLS zu listen. Ein Verkäufer konnte sein Objekt mit 1 Dollar als Vergütung für den Käufermakler anbieten. Das Abkommen ändert den minimalen Beitrag von 1 Dollar auf 0 Dollar.
 

Änderungen in der Kommunikation von Provisionen

Das NAR Abkommen bringt auch bedeutende Änderungen bezüglich der Kommunikation von Maklerprovisionen innerhalb der Immobilienbranche. Insbesondere können Provisionen nicht mehr über das MLS (Multiple Listing Service) geteilt oder festgelegt werden. Dies markiert einen grundlegenden Wandel; Käufer und Verkäufer müssen nun die Provisionssätze direkt und unabhängig mit ihren Vertretern, bzw. Immobilienmakler verhandeln. Selbst wenn ein Verkäufer einem Käufermakler als Anreiz eine Vergütung bieten möchte, können solche Angebote nach Inkrafttreten des Abkommens nicht mehr im MLS aufgeführt oder kommuniziert werden. Diese Änderung soll transparentere und direktere Verhandlungen zwischen Immobilienfachleuten und ihren Kunden fördern, was potenziell zu persönlicheren und gerechteren Vergütungsvereinbarungen führen kann.

 

Ausblick

Diese Vereinbarung läutet eine neue Ära in der Immobilienbranche ein, die nicht nur in Südwest Florida, sondern in den gesamten USA Veränderungen verspricht. Die vollen Auswirkungen dieser Transformation auf Käufer, Verkäufer und die Branche im Allgemeinen werden sich sicherlich im Laufe der Zeit entfalten. Dennoch ist das Fundament für einen Markt gelegt, der Transparenz und Fairness mehr denn je schätzt.

Published by: Lester Alfonso - 8 April, 2024
McGregor Palms Realty
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